Die 30er Jahre des 19. Jahrhunderts brachten die Entwicklung von Ciechocinek als Kurort in Gang. 1836 wurden hier die ersten Bäder, d.h. Naturheileinrichtung im sog. „Regierungsviertel” (heutiger Brunnenpark) errichtet. Die intensive Entwicklung von Ciechocinek verursachte die Erweiterung des Angebotes an Kurbehandlungen und setzte 1910 den Bau von Łazienki II in Gang. Das Projekt erstellte der Architekt Waldemar Fedders, Absolvent der Akademie der Bildenden Künste in Petersburg. Fedders plante auch die Konzertmuschel im Brunnenpark.
Das Gebäude von Łazienki II wurde im romanischen Stil geplant. Es wurde in Projektion auf Rechteck mit einem hervortretenden Risalit in der Mitte und kleineren seitlichen Risaliten errichtet. Die kleineren Risaliten wurden mit Zinnen versehen. Im Grundgeschoss entstanden Kabinen mit Heilschlamm- und Moorbädern mit vierundzwanzig emaillierten Wannen. Die Moorbäder wurden – nach russischem Muster – mit separaten Erholungsräumen ausgestattet. Im ersten Stock fanden Salzbäder statt. Dort befanden sich sechzig Wannen. Im neuen Pavillon wurde die Abteilung für Elektroheilbehandlung errichtet. Einer der Behandlungsräume war für die Heliotherapie bestimmt – geheilt wurde mit einer Quarzlampe und Sollux-Lampe. In den weiteren Räumen befanden sich Apparate zu elektrischen Bädern, zur Heilung mit heißer Luft, Apparate zur Erwärmung der Bauchhöhle. Die weiteren Räume wurden für Diathermie bestimmt, die damals sehr populär war. Der rechte Flügel war Dampfbad. 1928 wurde der linke Flügel des Gebäudes umgebaut. Der Dachgeschoss wurde mit Gauben ausgestattet. Dort wurden die Zimmer für Kurgäste geplant. Von der südlichen Seite wurde das Dach gehoben und der Flur wurde mit Fenstern erhellt. In den Jahren 1959-63 wurde die Inneneinrichtung des Haupteingangs verändert, es wurden zwei Zimmer im Zwischengeschoss angebaut, der Flur wurde umgebaut, seitens des Hofs wurden zwei neue Stränge angebaut, um die Funktion der Moorbehandlung zu verbessern. Im ersten Teil befanden sich Moorbecken, im zweiten – Kabinen.
Mit dem Bescheid des Denkmalkonservators der Woiwodschaft in Bydgoszcz Nr. 59/496/A vom 23.11.1964 wurde das Objekt in das Denkmalregister eingetragen.
Das Objekt funktionierte ununterbrochen bis Ende der 80er des 20. Jahrhunderts. Danach wurde es aufgrund mangelnder Mittel für seine Erhaltung zerstört. In den 90er Jahren des 20. Jahrhunderts wurde der Staatliche Kurort Ciechocinek zur öffentlichen Kapitalgesellschaft, die am Anfang des 21. Jahrhunderts Investoren suchte, die dieses und weitere ruinierte historische Objekte, darunter Łazienki III, kaufen möchten. Eine interessante Einzelheit ist, dass in dieser Zeit auch das ruinierte, größte in Europa Salzbecken zum Kauf angeboten wurde. Das Becken wurde jedoch nicht renoviert.
Viele historische Objekte, die einmal eine Ganzheit darstellten, wurden in kleinere Grundstücke geteilt. Und dies nicht immer logisch, wenn es sich um ihre potentielle Bestimmung und moderne Funktionen handelt.
2003 kaufte das Grundstück ein Familienunternehmen aus Warschau, dass bis Ende 2004 das Objekt restaurierte und gleichzeitig das an die Architektur des Objektes angepasste Innere wiederherstellte. Im Innenraum finden sich viele Elemente aus Mahagoni im englischen Stil. Erhalten wurde die originelle, historische Mosaik in den Abschnitten des Fußbodens im Grundgeschoss im Stil der 20er Jahre des 20. Jahrhunderts. Eine ähnliche Mosaik findet sich im Café des Hotels Bristol in Warschau in der Krakauer Vorstadt.
Seit sich das Objekt Łazienki II in privaten Händen befindet, nutzte es nie öffentliche Mittel in irgendeiner Form, erhielt nie Zuschüsse, Steuerbefreiung oder Erleichterungen vom Kulturministerium oder vom Stadtamt.
Der private Eigentümer kämpfte seit 2003 mit dem Stadtamt Ciechocinek um LKW-Durchfahrtsverbot durch das historische Tor zwischen den Gebäuden Łazienki II und Łazienki III. Letztendlich gelang es ihm, einen solchen Unsinn, wie Metallurgie und industrielle Verarbeitung von Stahlelementen hinter dem historischen Objekt Łazienki III zu beheben.
Ab August 2013 hat das Objekt einen anderen Betreiber. Es fand eine Renovierung des Inneren mit dem Austausch und der Ergänzung der Ausstattung statt.